Feldenkrais und Reiten
FreiheitRaum – Kompetenzzentrum für Personalentwicklung
Dies betrifft vor allem das stimmige Fahren, aber nun den Gesamtkontext: Die nach Dr. Moshe Feldenkrais genannte Methodik ist wissenschaftlich orientiert und sehr wirkungsvoll. Es ist eine körpereigene Lehrmethode, sie trägt dazu bei, die Selbsterkenntnis zu trainieren, das Körperbewusstsein zu stärken und Bewegungsmuster bewusst zu machen – exakt das, was wir beim Fahren benötigen, um präzise und ausgewogen zu fahren.
Die Feldenkrais-Methode, die den Bewegungsablauf so einfach und komfortabel wie möglich gestaltet, lässt sich auch sehr effektiv auf das Tier ausstrahlen. Die Lehrmethode fängt mit dem richtigen Gebrauch des Pferdes an, ebenso wie mit dem Körper und der Unterlage. Die Feldenkrais-Methode ist auch ein sehr effektives Mittel, um das Tier zu einem vertrauenswürdigen und durch bestimmte Übungsformen mobiler und permeabler aufzustellen.
Das Verfahren ist das selbe wie beim Menschen: Gewisse Bewegungsabläufe werden in langsamer und bewusster Art und Weise ausgeführt, so dass das Tier ein verbessertes Körperklima erfährt und auch unbemerkte Körperteile wieder ins Bewustsein gebracht und damit (re)aktiviert werden können. Alles in allem entsteht ein im besten Sinn des Wortes „reitbares“ Pferd: ein vertrauenswürdiges, durchlässiges und bereitwilliges Produkt, mit Menschen zu arbeiten.
Erst das Zusammenwirken der ersten beiden Aspekte – ein gut trainiertes Körper- und Bewegungsgefühl bei Mensch und Tier sowie das gegenseitige Verständnis des Gepäcks für den Menschen – führen zu dem, was man „feines Reiten“ bezeichnen könnte: Eine effektive und harmonische Zusammenarbeit von Mensch und Tier, die sich durch eine sehr gute Hilfe auszeichnet und sowohl für Mensch als auch für Mensch Spaß macht. a) beim Einsteigen ins Pferd: Welche ist die beste Möglichkeit, auf das Zugpferd zu steigen, d.h. wann setze ich das Zugpferd am schonendsten und wie ist der schutzsteigernde Weg? b) für die Sitzausbildung des Reiters: Stehe ich wirklich auf oder stehe ich mit einem hohlen Hinter- und Rundstreifen?
Sind meine Schulter lose nach rückwärts gerichtet oder halten meine Schulter und Arm fest / drücken meine Ellenbogen gegen meinen Kopf? Das Feldenkrais-Verfahren ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, sich der vorhandenen Einseitigkeit, Steifigkeit usw. überhaupt bewußt zu werden, um sie zielgerichtet ändern zu können. Das Grundprinzip ist die eigene Erfahrung dessen, was man auf und auf dem Pferde tut.
All diese Sachen können zunächst „trocken“, d.h. auf dem Boden/Holzpferd, praktiziert werden, um das Pferde nicht übermäßig zu beanspruchen. Es gibt kein „richtig oder falsch“, aber der Student muss, geleitet vom Feldenkrais-Praktizierenden, selbst feststellen, was schön oder böse ist. Der Grund dafür ist, dass der Organismus oft durchgeführte Bewegungsabläufe speichert und dies kann z. B. dazu führen, dass eine von aussen gesehen deutlich gekrümmte Körperhaltung durch das eigene Körperklima als gerade empfunden wird.
Erst wenn Sie am eigenen Leib erfahren und gefühlt haben, welche Auswirkungen gewisse Aktionen (z.B. Fersenheben/Langes Bein) haben, werden Sie in der Lage sein, Bewegungsabläufe auszuführen oder empfindlicher und bewusst zu helfen. Entsprechend fängt das Sitztraining des Fahrers bereits am Grund an und der Fahrer selbst nimmt die Trense und das Stück in die Hände, während jemand anderes die Führung hat.