Geistige Aufrichtung Kritik

Die “ göttliche Erektion “ verursacht keinen körperlichen Schaden.

Also war er bei der himmlischen Erektion.

Also war er bei der himmlischen Erektion. Die Erzählung von Christian Stippekohl, der in der Markgrafenstraße 62 in Berlin unter dem schlichten Namen „Master Of Life“ ein „spirituelles Heilungs- und Trainingszentrum“ unterhält. Dort soll er die Menschen zum lachen bringen und wieder mit allen Arten von Leid und Beanstandungen aufleben.

Mit Erektion. Himmlische Erektion. Pippekohl richtet unsere schiefe Wirbelsäule wieder auf, achtet darauf, dass unsere Füße fast kontaktfrei sind und will dies mit vielen Bildern (Scrollen bis zum Anschlag) und natürlich durch Übung bei den unglaublichen Skeptikern nachweisen. Es gibt so etwas wie Energie des Menschen (ich fühle es spätestens bei jedem Aldi-Kauf an der Kasse).

Mir gefällt auch der Gedanke, dass ich nicht nur aus Leib, Leben und Verstand bin, sondern dass dazwischen eine Menschenseele vor mir liegt und ein Mensch sich sehr bemüht, mir mit gutem Rat zu helfen. Ich werde aber sensibel, wenn ich das Stichwort „Wunderheiler“ erfahre, und dieses Stichwort wird nicht selten im Rahmen von Herr Stippekohl gehört.

Der kommt nicht mehr aus der Entrückung heraus und rät mir eindringlich zu einem Abstecher zum „Master Of Life“. Doch als eines Morgens das Thema „Wunderheiler“ wieder auftaucht, denke ich: Warum nicht? Dies wird zum ersten Mal gedämpft, wenn ich den „Meister“ zum ersten Mal in Wirklichkeit im „Ich bin zeitgemäß und habe genug Kleingeld, um nicht nach Ikea gehen zu müssen“ Wartezimmer des Götterzentrumsseins.

Auch wenn Christian Stippekohl bei vielen Menschen nach außen einen ernsten und vertrauenswürdigen Einfluss ausüben kann, so wirkt er für mich doch wie ein Ausländer. Pippekohl grüßt mich und die anderen drei, die für dieses Date registriert sind, freundschaftlich, dzt uns gleich (was ich mit ausgewachsenen Unbekannten, die von mir bezahlt werden, nicht tun kann) und ich bemühe mich, meinen unauslöschlichen Zweifeln und meine Hochmut zusammen mit meiner Tarnjacke abzuwehren.

Die glücklichen Menschen schauen vielleicht durch und durch so aus, nach allem, was ich kaum kann! Wie der Empfangssaal ist auch der Aufnahmeraum sauber, wunderschön und keimfrei, gefüllt mit Esoterik-Musik, während wir wieder abwarten müssen. Christian, der von seiner trächtigen Ehefrau und einem Kollegen unterstützt und unterstützt wird, sitzt auf einem Stuhl vor uns, wartet in einer Zeile auf Stühle und fängt an zu verstehen, warum jeder Mensch gerade sein muss.

Zwischenzeitlich bittet er seine Ehefrau um ein Gläschen Mineralwasser (das unmittelbar hinter ihm steht) in einem für meinen Gaumen zu groben Farbton und fragt lehrerisch eingeworfene Fragen: „Weißt du wirklich, woher das Stichwort „Medizin“ kommt? Früher glaubte ich, „Droge“ bedeutet „Heilung“, aber Christian weiss es besser.

„Medika “ bedeutet „Heilung“ und „Männer“ bedeutet Seele. Dort sieht man, dass es immer darum geht, den Spirit zu befreien. Noch mehr Trumpf hat Stippekohl. Man sieht, lächelndes Stippekohl, dass nichts ohne die Wirbelsäulen funktioniert. Da stehe ich mit dem Kopf zu den anderen gebeugt und Christian ist glücklich über meine Schiefe.

lch werde ihm sagen, dass ich das kann. Obgleich jeder es erkennen kann, will der Meister es den anderen noch klarer machen, indem er die Indexfinger seiner beiden Händen an einer Stelle unter meinen Schulterblättern festhält, ein wenig herumzuckend, als ob er nach der Mitte von ihnen Ausschau hielt und dann seinen Assistenten ein Messlineal an seinen beiden Fingerspitzen festhält.

Ich weiss, ich erzähle es ihm noch einmal und wundere mich, welchen orthopädischen Ernst ein Messlineal mit zwei Finger auf meinem Hintern haben könnte. Auf den Meister. Außerdem bleiben die Hosen an, da Stippekohl nun noch die Schräglage meines Becken nachweist. Die Meisterin greift nach meinen Füßen, drückt sich ein wenig herum („bis die Schenkel wirklich zueinander stehen“) und schmunzelt, dass mein rechtes Schenkel etwa einen Zentimeter größer ist als das rechte.

Nun liege ich mich hin und sollte mich beruhigen, denn der Meister erhebt mich. Bei den anderen werde ich später feststellen, dass Hr. Stippekohl neben mir steht, auch die Ohren zugemacht hat und seine Hand über mich drückt. Christ greift wieder nach meinen Füßen und schaut: Meine Beinchen sind jetzt anscheinend gleich lang!

Der Meister weiss etwas Saueres, aber ich habe es verändert! Ähm…. Ich schätze, bevor Christian weitermacht. Bei den anderen konfusen Personen betrachte ich das Verfahren im Einzelnen, natürlich erst, nachdem der Herrscher-Test meine Erektion bewiesen hat. Wenn wir alle gerade wie ein Würfel sein sollen, dürfen wir uns einer Reiki-Behandlung von etwa einer Viertelstunde durch den Meister oder einen seiner beiden Assistenten unterzogen werden.

Er ist weggelaufen, ist nicht mehr zu erblicken. Als ich mich von meinen 120 EUR lösen musste und noch etwa fünf weitere Male von Fr. Meisterin hören musste, dass ich zum Reiki-Treffen kommen muss, bleibe ich wieder bei den anderen in der kalten Stadt Berlin.

Mein Polaroid „Beweis“, eine Tarifliste für „Strahlenunterdrückung“, der dringliche Hinweis auf eine Folgebehandlung (obwohl anderswo steht, dass „Erektion“ für immer gilt), ein ungemein zweifelhafter Flugblatt über eine „Heilfolie“ und ein Beitrag von Christian Stippekohl über seinen Weg zur „göttlichen Erektion“ aus dem Reiki Magazin. In meiner Arbeit goole ich selbst durch die Wunderheilerwelt und entdecke wenig über Christian Stippekohl.

Es gibt keinen Bericht über die „göttliche Erektion“. Nur in einigen wenigen schrecklichen esoterischen Foren („Du, ich denke, es ist großartig, dass du hier etwas Entscheidendes sagst, das für uns alle enorm Wichtiges ist“) werden so genannte „Wunderheiler“ am Rand genannt, aber niemand aus dieser Szenerie wagt es offenbar, wirklich zu kritisieren.

Zu eindrucksvoll sind die Einzelfälle der „Heilung“, die vor Errettung und Freude gelegentlich in die Träne stürzten, selbst die ZDF-Reporter wagen es in diesem Artikel nicht wirklich, klar über Steppekohls Lehrerin auszusagen. Nichtsdestotrotz sehe ich mir den Bericht des ZDF verblüfft an, denn das Verfahren von El-Kunoviz für seine Einrichtung ist genau das gleiche wie das von Stippekohl.

Worin besteht also der Sinn dessen, was Élkunoviz Stippekohl lehrte? Und um beim Handaufrichten der Füsse eine Zusatzlinie für den „Master“ anzuzeigen? Die “ himmlische Erektion “ verursacht keinen physischen Nachteil. Weil es außer möglicher Konfusion und einer viel kleineren Geldbörse nichts verursacht, bin ich davon nach meinem Aufenthalt beim „Master Of Life“ davon aus.

Auch ich habe keinen Zweifel daran, dass es Menschen gibt, die sich nach der „göttlichen Erektion“ besser fühlt als vorher. Meiner Meinung nach benutzen „Wunderheiler“ die Erkenntnis, dass viele Menschen sich an gewissen Stellen „heilen“ können. Sogar ein Therapeutenbesuch kann z. B. nach dem ersten Mal auch ohne die Tätigkeit des Heilpraktikers für Menschen wunderbar sein, weil ihm jemand ganz normal zuhörte.

Allerdings bin ich der Meinung, dass solche „Wunderheiler“ durchaus schädlich sein können, und zwar für geistig instabile Menschen. Schreibe eine Dame im Gästeregister der Webseite von G untherrisch über die Therapie von Günther W. E. W. E., und dass sie bald wieder kommen und bezahlen werde (weil ihr Schmerz immer noch da ist), dann wird rasch deutlich, dass es nicht mehr um Fakten und schwere Behandlungen von Erkrankungen oder Schwachstellen geht, sondern um Glauben.

Die Menschen gehen auf „Wunderheiler“ zu wie verloren gegangene Boote zum Ziel. Dennoch: Trotz meiner offensichtlichen Bedenken über die Ernsthaftigkeit und Wirksamkeit des Ansatzes von Christian Stippekohl habe ich viel vom „Meister“ erfahren und mein Aufenthalt hatte daher eine große Auswirkung auf mich, auch wenn nicht das, was mir zugesagt wurde. Die Politik weiß es, die Stars der Show wissen es, die Heiler der Wunder wissen es.

Psyche, fraglich gekoppelt mit dem Prägestempel „Gott“ oder „Geist“ oder „Heilig“, stellt bei unerfreulichen Fragestellungen eine Möglichkeit des Rückzugs sicher und stellt in der Regel sicher, dass solche Fragestellungen bei glaubenden Menschen überhaupt nicht auftauchen.

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