Musiktherapie bei Frühgeborenen
Mit einer speziellen Musiktherapie können Frühgeborene Stress abbauen und sich gesund entwickeln. Die Musiktherapie-Sitzungen finden dreimal pro Woche statt: Die Musiktherapie zur Unterstützung der Entwicklung von Frühgeborenen | Musiktherapeutin Ruth Stakemann. Die Musiktherapie für Frühgeborene in Münster.
Dt. Musiktherapiegesellschaft: Neuonatologie
Durch den technologischen Fortschritt können immer unreifer werdende Frühbabys leben, aber das heißt auch der Wegfall von intrauterinen Sinneswahrnehmungen und der Wegfall von Geräuschen, Erschütterungen und Oszillationen des Mutterkörpers. Dazu kommt die zu frühzeitige Entkopplung von Mensch und Tier, eine zu frühzeitige Entkopplung von gemeinsamer Erfahrung und Wachstum, die die Entstehung einer gesundheitsfördernden Beziehung und Verbindungsfähigkeit gefährdet.
Zur Unterstützung der Familie in dieser schweren Lebenssituation wird eine Musiktherapie durchgesetzt. Grundlage dafür sind Erkenntnisse aus der Humanmedizin, Naturheilkunde und Psyche, der Säuglings- und Musikmedizin sowie der Stress-Forschung. Die Musiktherapie bei Frühgeborenen umfasst sowohl rezeptive als auch aktive Arbeit – mit der mütterlichen Gesangsstimme, dem Singen des Therapeuten und/oder besonderen Vorrichtungen.
Eingebunden in das Musiktherapieangebot werden die Eltern/Familien angeregt, einen eigenen vokalen Kontakt mit dem Kleinkind herzustellen. Die Musiktherapie ist in der empirischen Forschung unter anderem mit folgendem Effekt verbunden: Deshalb begreifen wir den neonatologischen Musiktherapieeinsatz als Therapiebegleitung und als bedeutende präventive Maßnahme für die Stabilisierung und Weiterentwicklung, die das vorhandene ärztliche Behandlungsspektrum sinnvoll erweitern kann.
Nicht nur La Le Lu: Musiktherapie für Frühbabys
In Deutschland gibt es zurzeit nur wenige neonatologische Fachkliniken, die sich speziell auf die Musiktherapie von Frühgeborenen konzentrieren. Dies ist sehr bedauerlich, denn viele Untersuchungen haben bereits eindrucksvolle Auswirkungen der therapieunterstützten Medizin auf die Entstehung von Frühgeborenen gezeigt. In Deutschland ist jedes neunte Kind ein so genanntem Frühgeburt, das bedeutet, dass es vor dem Ende der 27. Woche der Schwangerschaft (SSW) geboren wurde.
Aufgrund des medizinisch bedingten Fortschrittes sind die Überlebungschancen bei Frühgeburten mit einer Dauer von ca. 20 Jahren ab der 2. Schwangerschaftswoche heute verhältnismäßig gut. Aufgrund der Frühgeburt fehlten den Kleinen schlichtweg die Zeit, um im Magen ihrer Mütter wesentliche entwicklungspolitische Schritte zu vollziehen. Bislang kann kein Mensch und keine Pflanze auf der ganzen Erde den Geborgenheit und Pflege des Ungeborenen so gut anbieten wie die Uterus.
Sie lernen Mamas Gesang, ihren Pulsschlag, das Geräusch ihres Bluts und andere Körperschallereignisse besser verstehen und werden zu seinen Klangbegleitern für den weiteren Verlauf der Trächtigkeit. Wenn das Kind um das berechnete Geburtsdatum herum geboren wird, vermittelt die Sprache der Mütter und die rhythmischen Rhythmen wie ihr Herzrhythmus ein vertrautes Gefühl der Sicherheit.
Babys, die zu schnell geboren werden, werden jedoch im Magen der Mutter schlagartig aus der Klanglandschaft gerissen. Auf einmal sind sie in der lichten, kühlen und lauten Umgebung ohne die bekannten Geräusche aus Mutters Unterleib. Anstatt sicher in Mamas Arm zu lagern und die Erde allmählich kennen zu lernen, lagern sie abgeschieden und allein im Brutkasten und müssen sich unangenehmen, manchmal schmerzhaften medizinischen Eingriffen unterziehen.
Aber auch die Erziehungsberechtigten sind oft nach einer zu kurzen Entbindung verunsichert. Babys, die einige Woche zu frühzeitig geboren werden, benötigen Zeit und vor allem Stärke, um die fehlenden Wachstumsschritte aus der fötalen Phase auszugleichen. Die Frühgeborenen haben viel Druck durch das Frühwerk. Hier kommt die Musiktherapie ins Spiel.
Je nach den Anforderungen des Säuglings und der Erziehungsberechtigten sowie den Gegebenheiten in der Praxis bestimmt der Behandler, wie die Therapie aussehen soll. In einem Fall zum Beispiel setzt die Therapeutin ihre Hand auf das Frühchen und sinniert oder brummt langgezogene Klänge und schlichte Klänge, die sie an den Atmungsrhythmus des Kleinkindes anpaßt.
So kann die Sprache, die das Kind bereits aus der Zeit vor der Entbindung weiß, es besänftigen und seine Gewohnheit mit seiner Mutter festigen. Bei der Musiktherapie geht es nicht nur um das Kind, sondern auch um die Unterstützung der Erziehungsberechtigten über das Frühtrauma der Frühgeburt. Zu diesem Zweck gibt es detaillierte Gesprächstermine und Anweisungen für die Erziehungsberechtigten, damit sie souveräner und unbedenklicher im Umgangs mit dem Kind werden.
Der Effekt der Musiktherapie auf Frühgeborene wurde in den vergangenen 20 Jahren mehrfach getestet. Die einstimmige Ansicht der Wissenschaftler: Die Musiktherapie unterstützt deutlich die gesundheitsfördernde Entfaltung von kleinen Erkrankten! Vor allem die stresslindernde Wirksamkeit der professionellen Musiktherapie wurde in vielen Untersuchungen nachgewiesen: Atem- und Herzgeräusche des Frühchens wirken während der Therapie beruhigend, die Luftsättigung im Körper nimmt zu.
Darüber hinaus werden die Saug- und Saugreflexe des Babys verbessert, was zu einer verbesserten Futteraufnahme und einer schnellen Zunahme des Gewichts beiträgt. Dementsprechend zeigten die Studien, dass Frühbabys, die eine Musiktherapie erhalten, in der Regel häufiger das Spital verließen als ihre Kriegskameraden. Im Nachhinein zeigten die betrachteten Schulkinder oft eine bessere motorische und (vor)sprachliche Entwicklung als vorzeitig Geborene ohne Musiktherapiebehandlungen.
Auch die Musiktherapie hat sich als gut für die Entwicklung der Kinder erwiesen. Untersuchungen haben gezeigt, dass sie nach der Behandlung selbstbewusster und engagiertere Menschen für ihr Baby sind und eine persönlichere und bessere Bindung zu ihm haben. Dies alles hört sich so gut an, dass man sich wundert, warum nicht jede Praxis mit einer Frühgeborenenstation diese Form der Behandlung einsetzt.
Umfragen belegen, dass Mediziner und Krankenhauspersonal generell offen für die Musiktherapie sind und sie als nützliche Unterstützung betrachten. Allerdings fehlt es an Finanzierung: Um ihren kleinen Patienten eine Musiktherapie anbieten zu können, sind die Krankenhäuser auf Zuwendungen in Form von Zuwendungen aus. Denn die Kassen bezahlen diese Massnahme (noch) nicht.